Ofuro : Die japanische Badewanne お風呂










Ein erholsames Ritual
EinBad in Japan zu nehmen ist ein wahren Ritual. Aber worinunterscheidet es sich zu westlichen Bädern?
In Japan,ist das Bad ein tägliches Ritual.
Japanerund das Wasser
Japanerhaben ein besonderes Verhältnis zum Wasser. Ihr Land wird vonWasser begrenzt. Berger und Flüsse sind allgegenwärtig; überallauf den Inselgruppen kreuzt Wasser die Täler, streifen Städte undfließen dann ins Meer. Das Meer ist nie weit entfernt, genauso wiedie Berge. Und selbst die städtischen Japaner bleiben sehrnaturverbunden. Und wer Wasser sagt, der meint Leben.
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DasWasser erwies sich in Japan dennoch als das weniger bedrohlicheElement. Sintflutartige Regenfälle, Taifuns, Tsunamis, Erdrutsche….Die Gefahren, die von Wasser ausgehen sind zahlreich. Trotzdem liebenJapaner Wasser. Und dafür gibt es sogar einen Beweis: die Badewanne.
EineGewohnheit wird zum Ritual
Manträumt bei uns von der Behandlung mit Thalasso. Wussten Sie, dasssich Japaner täglich einem unterziehen? Es ist eineJahrzehnte alte Tradition des Badens,wassich auf japanisch Ofuro nennt. Das „o“vor dem „furo“ hat die Funktion, dem Wort Bedeutung zuverleihen und verleiht dem Ritual Respekt. Es ist eine Tradition diedem Volk ein Gefühl von Miteinander gibt.
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KulturelleUnterschiede
Inunseren Kreisen ist das Bad (und auch oft die Dusche) eine reinhygienische Angelegenheit, die man schnell erledigt; In Japanhingegen nimmt man sich dafür Zeit und genießt den Moment; esgehört zu den schönen Dingen des Lebens.
DasZentralelement dieses Rituals ist, neben dem Wasser, natürlich deBadewanne. Diese hier ist nicht ganz mit denen, die wir kennenzu vergleichen. Sie ist oft kürzer aber dafür höher. Damals wurdesie noch aus Holz hergestellt, heute hingehen eher aus rostfreiemMaterial und PVC. Heute ermöglicht sogar ein sehr hochentwickeltesSystem die Uhrzeit der Befüllung der Badewanne einzustellenund auch die Höhe und die Wärme des Wassers.
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Aberden wirklichen Unterschied macht das Badezimmer. Bei uns wirdes eher trocken gehalten. Im Endeffekt wird nur die Badewanne undDusche nass, also der Hygienebereich. In Japan (wie auch in vielenanderen Ländern), kann das Wasser hingegen überall hinfließen,weil es vollkommen wasserfest ist.
Wiebadet man in Japan?
InJapan wäscht man sich, bevor man die Badewanne betritt. Dafür setztman sich auf einen kleinen Hocker und seift sich ein. Um sich von derSeife wieder zu befreien nimmt man mit Hilfe eines Schwammes etwasvom Badewasser ab und füllt es in einen Behälter und kann sich dannmit dem Wasser abseifen. Heutzutage benutzt dafür aber eher einekleine Handbrause.
Istman erst einmal richtig sauber und abgespült, kann man die Badewannebesteigen. Aber Vorsicht, das Wasser ist oft sehr heiß! Daslieben die Japaner und es kann gut und gerne bis zu 45 Grad heißsein!
Nocheine Kleinigkeit : lassen Sie das Wasser aus der Badewanne nichtraus! Man wechselt das Badewasser nicht aus, da es noch fürandere Bewohner benutzt werden kann. Einige benutzen es sogar amnächsten Morgen für die Waschmaschine. Eine hervorragende Idee zuZeiten der COP21!
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