Japans Strände entdecken
- Veröffentlicht am : 06/03/2017
- Von : La rédaction
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Braunwerden im Land der aufgehenden Sonne
Japan, das oft für seine jahrtausendealte Kultur und seine bergigen Landschaften gefeiert wird, verbirgt mit über 30 000 Kilometern Küstenlinie einen wahren Schatz an Küsten. Vom hohen Norden bis zu den tropischen Inseln im Süden bietet der japanische Archipel eine überraschende Vielfalt an Stränden, die westlichen Reisenden oft unbekannt ist. Japan ist keineswegs nur ein kulturelles Reiseziel, sondern bietet einzigartige Badeerlebnisse, die von spezifischen Traditionen und atemberaubenden Landschaften geprägt sind. Vom weißen Sand Okinawas bis zu den lauschigen Buchten Shikokus enthüllt jede Region ein anderes Gesicht des küstennahen Japans und lädt zu Entdeckungen jenseits der ausgetretenen Pfade ein.
Japans Strände: eine ungeahnte Vielfalt je nach Region
Trotz seines Images als urbanes und bergiges Land überrascht Japan mit seinem Reichtum und seiner Vielfalt an Stränden, die sich von Region zu Region erheblich unterscheiden. Im subtropischen Süden bietet die Inselgruppe Okinawa mit ihrem unberührten weißen Sand und dem türkisfarbenen Wasser Strände, die den schönsten Postkartenmotiven würdig sind. Der Emerald Beach an der Nordküste der Hauptinsel Okinawa (Honto) ist einer der wenigen Lagunenstrände Japans, der vor der Küste von einem wunderschönen Korallenmassiv abgeschlossen wird. Dieser kostenlose Strand ist über 500 Meter lang und befindet sich innerhalb des Ocean Park Expo, der auch ein Aquarium und ein Museum bietet.
Auf dem Weg zurück nach Zentraljapan, auf die Hauptinsel Honshu, findet man gemäßigtere, aber nicht minder reizvolle Strände. Auf der Kii-Halbinsel, die sich zwischen dem Süden vonOsaka und dem Ise-Schrein erstreckt, befindet sich der berühmte Strand von Shirahama. Dieser wunderschöne Bogen aus "weißem Sand" (Bedeutung von "shira-hama") ist von berühmten Thermalbädern umgeben und bietet ein einzigartiges Erlebnis: Im Saki no yu Onsen, einem der ältesten und am meisten verehrten Bäder Japans, können Sie auf den Ozean blicken, während Sie sich in einem Warmwasserbecken unter freiem Himmel entspannen.
Weiter im Norden liegt die Halbinsel Izu, die zum Teil durch die Eruptionen des Fuji entstanden ist und ein beliebter Urlaubsort für Tokioter ist. Yumigahama, ein 1 km langer, von Pinien gesäumter Strand in der Nähe von Shimoda, ist im Sommer ein ideales Ziel für Picknicks und Strandfeuer. Sein Nachbar Shirahama zieht eher Familien an, während Yumigahama von einer jüngeren Bevölkerung besucht wird.
Wann man die japanischen Strände besuchen sollte: Die Badesaison verstehen
Der Besuch der Strände in Japan folgt einem festen Kalender, der für westliche Besucher überraschend sein kann. Im Gegensatz zu unseren Gewohnheiten gibt es eine echte "Badesaison", die offiziell mit einer Zeremonie namens umi biraki (Öffnung des Meeres) beginnt. Diese einzigartige Tradition zeugt von der besonderen Beziehung der Japaner zur Natur und den Jahreszeiten.
Auf Okinawa beginnt die Badesaison dank des subtropischen Klimas bereits im März oder April, während die Strände in der Kanto-Region (um Tokio) in der Regel erst im Juli geöffnet werden. Die Besucherzahlen beginnen Mitte August mit Obon abzunehmen, einer jährlichen Feier, bei der die Geister der Ahnen geehrt werden. In dieser Zeit tauchen auch die ersten Quallen auf.
Ein erstaunliches Phänomen tritt ab dem ersten September (außerhalb Okinawas) auf: Obwohl das Wetter weiterhin sonnig und warm ist, leeren sich die Strände plötzlich. Sie finden dort nur noch ein paar Ausländer, mutige Surfer oder Einheimische, die mit ihren Hunden spazieren gehen. Obwohl die Strände nicht physisch geschlossen werden, werden temporäre Einrichtungen wie die umi no ie (Strandhütten) abgebaut und die Rettungsschwimmer ziehen ab, was das offizielle Ende der Saison markiert.
Um die japanischen Strände in vollen Zügen zu genießen, empfiehlt es sich, Shirahama (Kii-Halbinsel) im Mai, Juni oder September zu besuchen, um den sommerlichen Menschenmassen zu entgehen. Für die Strände von Izu ist die beste Reisezeit von Juni bis September. Auf Okinawa bieten der späte Frühling bis Mitte Mai und der frühe Herbst besseres Wetter, ohne dass die Touristenmassen der Sommermonate zu groß werden.
Sitten und Gebräuche, die an japanischen Stränden zu beachten sind
An japanischen Stränden herrschen spezifische kulturelle Codes, die Sie für ein harmonisches Erlebnis kennen sollten. Anders als in westlichen Ländern ist es in Nippon keine fest in der Kultur verankerte Praxis, einen ganzen Tag mit Sonnenbaden zu verbringen. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung, hauptsächlich junge Menschen, Einheimische in Badeorten oder neuerdings auch Familien, widmet sich dieser Aktivität.
Die Japaner machen sich große Sorgen um die durch UV-Strahlen verursachten Schäden, da weiße Haut traditionell als Symbol für Schönheit gilt. Manche lassen am Strand lieber ihr T-Shirt an und bedecken sich manchmal sogar von Kopf bis Fuß. Dies ist jedoch keine Pflicht für ausländische Besucher - ein normaler Badeanzug ist völlig in Ordnung!
Ein wichtiger Punkt sind Tätowierungen, die in der japanischen Kultur aufgrund ihrer historischen Verbindung mit der Yakuza (japanische Mafia) immer noch als negativ angesehen werden. Zwar gibt es nur wenige Strände, an denen Tätowierungen komplett verboten sind, aber einige Strände wie der Zushi-Strand in der Nähe von Tokio sind es immer noch. Es wird empfohlen, sich im Vorfeld zu informieren und die auffälligsten Tätowierungen mit wasserfester Kleidung oder Verbänden abzudecken.
Obwohl Nacktheit in japanischen Badeanstalten die Regel ist, wird sie an Stränden nicht toleriert, selbst wenn es nur um die Enthüllung der Brust geht. Es ist auch ratsam, ein T-Shirt zu tragen, sobald man sich vom Strand entfernt.
Wie überall in Japan gibt es kaum Mülleimer im öffentlichen Raum, der jedoch vorbildlich sauber ist. Von jedem wird erwartet, dass er seinen eigenen Müll mitnimmt, daher ist es ratsam, eine Tüte für diesen Zweck mitzunehmen. Schließlich haben die Japaner ihre eigenen Strandaktivitäten entwickelt. Die malerischste davon ist das Suikawari, eine Tradition, bei der man mit verbundenen Augen und nach mehreren Drehungen um die eigene Achse mit einem Stock eine auf dem Boden liegende Wassermelone zerschlägt.
Die schönsten Strände auf Okinawa und den Südlichen Inseln
Die InselgruppeOkinawa im äußersten Süden Japans ist ein wahres Tropenparadies, das einige der schönsten Strände des Landes beherbergt. Das subtropische Klima, das kristallklare Wasser und die entspannte Atmosphäre machen die Insel zu einem idealen Badeziel für Reisende, die nach Abwechslung suchen.
Die Insel Miyako, etwa 300 km von Okinawa entfernt, ist berühmt für den Strand Yonaha-Maehama, der mit seinem türkisfarbenen Wasser und dem feinen weißen Sand ein Panorama wie in der Karibik bietet. Auf derselben Insel zeichnet sich der Sunayama-Strand durch seine idealen Bedingungen zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen aus. Sein subtropisches Klima macht ihn zu einem ganzjährigen Badeziel.
Die Kabira-Bucht auf der Insel Ishigaki zählt mit ihrer Kombination aus kristallklarem Wasser, üppiger Vegetation und weißem Sandstrand zu den beeindruckendsten Landschaften Japans. Obwohl es aufgrund der starken Strömungen nicht möglich ist, dort zu baden, kann man bei Ausflügen mit dem Glasbodenboot die außergewöhnliche Unterwasserwelt bewundern.
Im Herzen des Kerama-Archipels lädt die Insel Zamami mit ihrem wunderschönen Korallenstrand und dem kristallklaren Wasser von Ama zu einem Traumurlaub ein. Schnorchler und Taucher können hier vor allem zwischen Januar und März riesige Meeresschildkröten sowie bunte Fische in der Nähe des fantastischen Korallenriffs beobachten.
Auf der Insel Tokashiki, die ebenfalls zum Kerama-Archipel gehört, befindet sich der spektakuläre Strand von Aharen. Von Mai bis Oktober herrschen hier optimale Bedingungen für einen unvergesslichen Badeurlaub. Der feine weiße Sand, das türkisfarbene, flach abfallende Meer und die üppige Vegetation im Hintergrund bilden eine paradiesische Kulisse zum Schwimmen, Sonnenbaden oder Tauchen.
Strände, die von Tokio und den Großstädten aus erreichbar sind
Für Reisende mit Sitz in Tokio oder den japanischen Großstädten, die sich einen Badeurlaub gönnen möchten, ohne lange Strecken zurückzulegen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Diese Strände sind mit dem Zug oder Bus leicht zu erreichen und bieten die Möglichkeit, kulturelle Besichtigungen mit Entspannung am Meer zu kombinieren.
Die Strände von Kamakura, der Hayama-Küste und der Südstrand von Chigasaki, die von Tokio aus mit dem Zug in weniger als eineinhalb Stunden erreichbar sind, gehören zu den beliebtesten Stränden der Stadtbewohner. An diesen Orten finden Sie Umi no ie, Strandhütten, die oft aus Holz gebaut sind und verschiedene Dienstleistungen wie Ausrüstungsverleih, Schließfächer, Duschen, Essen und Getränke anbieten. Dies ist der ideale Ort, um die kulinarischen Must-Haves des japanischen Sommers wie Yakisoba (gebratene Nudeln) oder Kakigori (zerstoßenes Eis in Sirup) zu probieren.
Der Strand von Yumigahama am südlichen Ende der Izu-Halbinsel wird oft als das "Deauville der Tokioter" bezeichnet. Dieser lange, von Pinien gesäumte Strand ist von der Hauptstadt aus leicht zu erreichen und wird besonders wegen seiner jungen und dynamischen Atmosphäre geschätzt, die im Sommer ideal für Picknicks und Strandfeuer ist.
Für diejenigen, die sich in Fukuoka aufhalten, bietet die kleine Insel Nokonoshima, die in der Mitte der Hakata-Bucht liegt, leicht erreichbare Strände (10 Minuten mit der Fähre vom Meinohama-Anleger). Obwohl sie nicht die wildesten Strände sind, kann man hier der industriellen Atmosphäre der Stadt entfliehen. In der Ferne kann man sogar die Wolkenkratzer von Fukuoka sehen, insbesondere den spitz zulaufenden Fukuoka Tower.
Von Odaiba in Tokio aus lädt der künstlich angelegte Polder mit seinen vielen kleinen Buchten zu einem außergewöhnlichen Reiseerlebnis ein. Obwohl das Baden nicht empfohlen wird, sorgen verschiedene Sport- und Kulturveranstaltungen, zahlreiche Geschäfte und Restaurants für Abwechslung während des Besuchs. Am frühen Abend kann man hier den Sonnenuntergang vor dem Hintergrund des beeindruckenden Panoramas von Tokio genießen.
Aktivitäten und Infrastruktur: Was kann man an japanischen Stränden erwarten?
Die japanischen Strände bieten weit mehr als nur Sandflächen zum Faulenzen. Je nach Region sind die Infrastruktur und die Aktivitäten sehr unterschiedlich und bieten vielfältige Erlebnisse für jeden Geschmack.
An den beliebtesten Stränden finden Sie in der Regel Rettungsschwimmer, die während der offiziellen Saison für die Sicherheit der Badegäste sorgen. Einrichtungen wie Toiletten, Duschen und manchmal auch Geschäfte, in denen man Ausrüstung mieten oder kaufen kann, sind ebenfalls vorhanden. Im Sommer lassen sich die berühmten umi no ie (temporäre Strandhäuser) im Sand nieder und bieten verschiedene Dienstleistungen wie Ausrüstungsverleih, Schließfächer, Duschen und vor allem Essen und Getränke an.
Für Wassersportler gibt es mehrere Regionen, die sich durch ihre hervorragenden Bedingungen auszeichnen. Die Strände von Chiba, Izu, Niijima und Miyazaki sind für das Surfen bekannt und ziehen Surfbegeisterte aus der ganzen Welt an. Wenn Sie lieber tauchen, bietet die Unterwasserwelt von Okinawa mit ihren vibrierenden Korallenriffen und ihrer unglaublichen Artenvielfalt außergewöhnliche Spots.
Neben den klassischen Aktivitäten bieten einige Strände auch einzigartige Erlebnisse. Zum Beispiel kann man in der Nähe von Shirahama auf der Kii-Halbinsel im Saki no yu Onsen ein Thermalbad unter freiem Himmel genießen und dabei den Blick auf den Ozean schweifen lassen. Auf der Insel Nokonoshima können Sie die fabelhaften Blumenbeete (Osterglocken, Kosmos...) bewundern, für die die Gärten der Insel berühmt sind.
Da die Stadtverwaltungen nur wenig Unterhaltung an den Stränden anbieten, bringen die japanischen Sommerurlauber oft ihre eigenen Unterhaltungsangebote mit. Suikawari, die Tradition, eine Wassermelone mit verbundenen Augen zu zerbrechen, ist neben dem Feuerwerk, das regelmäßig die Sommernächte erhellt, eines der symbolträchtigsten Rituale des japanischen Sommerurlaubs.
Die verborgenen Juwelen: vertrauliche Strände und einzigartige Erlebnisse
Jenseits der bekanntesten und beliebtesten Strände gibt es in Japan auch wahre Küstenschätze, die vom Massentourismus verschont geblieben sind. Diese vertraulicheren Orte bieten authentische und oft friedlichere Erlebnisse, die perfekt für Reisende sind, die Ruhe suchen.
Auf der Insel Shikoku, insbesondere an der Südküste, die weniger überlaufen ist als die großen Städte im Norden wie Takamatsu oder Matsuyama, erstreckt sich der hübsche Strand von Asakawa Ozuna. Selbst mitten im August ist hier Ruhe für die Badegäste garantiert. Trotz seiner geringen Besucherzahl verfügt er über zahlreiche Einrichtungen (Parkplätze, Duschen, Toiletten, Schließfächer). Surfer finden die Wellen etwas weiter entfernt, im Süden bei Kaifu (dem Mekka der japanischen Surfer) oder im Norden bei Tainohama.
Die Insel Shikinejima, eine der kleinsten Inseln des Izu-Archipels, verzaubert durch ihre einzigartige Landschaft und ihre Strände, die zu den schönsten Japans zählen. Die malerische Insel ist mit der Fähre von Tokio aus erreichbar (Überfahrt ca. 3 Stunden) und lässt sich am besten mit dem Fahrrad erkunden. Weit weg vom Lärm der Großstädte ist sie der perfekte Ort, um spektakuläre Landschaften und unberührte Natur zu genießen.
Die Kii-Halbinsel südlich von Osaka ist voller weniger bekannter Strände, die jedoch genauso reizvoll sind wie der berühmte Shirahama. Wenn Sie in Richtung Kushimoto weiterfahren, werden Sie wilde Buchten und weniger ausgestattete, aber auch weniger besuchte Strände entdecken.
Yurigahama, eine tropische Sandbank vor der Insel Yoron, bietet ein wirklich einzigartiges Erlebnis. Dieses Naturphänomen ist nur bei Ebbe im Frühling oder Sommer zu sehen. Man erreicht sie mit der Fähre und kann den schneeweißen Sand und den atemberaubenden Blick auf das umliegende türkisfarbene Meer genießen. Den Rest des Jahres verschwindet Yurigahama in den Fluten.
Auf der Insel Amami Oshima, der größten Insel des Satsunan-Archipels, besticht der Tomori-Strand durch seinen weißen Sand, das azurblaue Wasser und die idyllische Atmosphäre der Region. Es ist ein idealer Ort, um die bunte Unterwasserwelt zu erkunden, im kristallklaren Wasser zu schwimmen oder einfach nur die Sonne auf dem feinen Sand zu genießen.