Gokase Kumamoto
- Veröffentlicht am : 07/03/2017
- Von : G.L.
- Youtube
Blick in den Abgrund
Der Gokase-Fluss ist ein großer Fluss auf der Insel Kyūshū in Japan. Er erstreckt sich über 103 Kilometer von seiner Quelle am Berg Mukōzaka bis zu seiner Mündung in die Hyūga-See bei Nobeoka. Der Fluss fließt durch die Präfekturen Kumamoto und Miyazaki und ist besonders berühmt für seine beeindruckenden Schluchten, die durch die Lavaströme des Vulkans Aso entstanden sind. Sein 1.820 km² großes Flussbecken beherbergt eine bemerkenswerte Artenvielfalt und Kulturstätten von mythologischer Bedeutung. Entdecken wir gemeinsam dieses Natur- und Kulturjuwel Japans, seine einzigartigen geologischen Merkmale und die zahlreichen touristischen Aktivitäten, die es seinen Besuchern bietet.
Geographie und Eigenschaften des Flusses Gokase
Der Gokase-Fluss (五ヶ瀬川, Gokase-gawa) entspringt am Berg Mukōzaka auf einer Höhe von 1.684 Metern in der Präfektur Miyazaki. Mit einer Länge von 103 Kilometern fließt er durch mehrere Gemeinden, darunter Gokase, Yamato, Takachiho und schließlich Nobeoka, wo er sich mit dem Kita-Fluss vereinigt, bevor er in die Hyūga-See mündet. Sein Einzugsgebiet von 1.820 km² erstreckt sich über zwei Präfekturen: Miyazaki und Kumamoto.
Der Fluss weist entlang seines Verlaufs unterschiedliche geografische Merkmale auf, von den Bergregionen, in denen er entspringt, bis hin zu den Küstenebenen, die er bewässert, bevor er den Ozean erreicht. An manchen Stellen, insbesondere in der Region Takachiho, hat der Fluss spektakuläre Schluchten gegraben, die jedes Jahr zahlreiche Besucher anziehen. Diese besonderen Felsformationen zeugen von der intensiven vulkanischen Aktivität, die die Landschaft von Kyūshū im Laufe der Jahrtausende geformt hat.
Die Gokase-Schlucht: Vulkanische Formation und Besonderheiten
Die Gokase-Schlucht, auch bekannt als Takachiho-Schlucht (高千穂峡, Takachiho-kyō), ist eine der beeindruckendsten Naturlandschaften Japans. Die Schluchten, die seit 1934 als nationale malerische Stätte und Naturdenkmal eingestuft sind, sind das direkte Ergebnis der vulkanischen Aktivität des Berges Aso, der östlich von Kumamoto liegt.
Die Entstehung dieser Schluchten lässt sich durch ein faszinierendes geologisches Phänomen erklären: Die aufeinanderfolgenden Lavaströme des Berges Aso, von denen der erste vor etwa 270.000 Jahren entstanden sein soll, kühlten durch den Kontakt mit dem Fluss Gokase allmählich ab. Durch diese schnelle Abkühlung entstanden Basaltformationen mit erstaunlichen geometrischen Formen, insbesondere diese vertikalen Säulen, die an Orgelpfeifen erinnern und bis zu 80-100 Meter hoch werden können. Diese steilen Wände erstrecken sich über etwa 7 Kilometer und schaffen ein V-förmiges Tal, durch das das türkisfarbene Wasser des Flusses fließt.
Die kontinuierliche Erosion des Wassers hat dann die Kontraste verstärkt und diese Formationen weiter geformt, sodass spektakulär geformte Klippen entstanden sind, die manchmal wie "Drachenschuppen" aussehen. Diese einzigartige säulenförmige Struktur, die durch das allmähliche Fließen und Abkühlen der Lava im Laufe der Jahre entstanden ist, bietet ein außergewöhnliches geologisches Zeugnis der vulkanischen Geschichte der Region.
Touristische Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung der Schlucht
Die Gokase-Schlucht ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen in der Region Takachiho. Sie bietet den Besuchern mehrere Möglichkeiten, ihre außergewöhnliche natürliche Schönheit zu entdecken. Die Website bietet hauptsächlich zwei Möglichkeiten, diese geologischen Wunder zu erkunden:
Die erste Möglichkeit besteht darin, einen etwa 1 km langen Wanderweg mit Blick auf die Schlucht zu nehmen. Dieser relativ flache und zugängliche Weg ermöglicht es den Besuchern, die Felsformationen von oben zu bewundern und bietet einen spektakulären Panoramablick über die gesamte Landschaft. Entlang des Weges gibt es mehrere Aussichtspunkte, von denen aus man den Fluss betrachten kann, der sich zwischen den steilen Wänden hindurchschlängelt.
Die zweite, besonders beliebte Möglichkeit ist das Mieten von Ruderbooten, mit denen man direkt auf dem Fluss Gokase durch die Schlucht fahren kann. Dieses einzigartige Erlebnis bietet eine andere Perspektive, bei der man die imposanten Basaltsäulen aus der Nähe betrachten und die ganze Erhabenheit des Ortes spüren kann. Die Bootsfahrt kostet ca. 2000 Yen (ca. 15€) für 30 Minuten und bietet Platz für bis zu drei Personen pro Boot.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehört der 17 Meter hohe Manai-Wasserfall (Manai no taki), der zu den 100 schönsten Wasserfällen Japans zählt. Dieser Ort ist besonders beliebt, um die Kirsch- und Azaleenblüten im Frühling und die rot leuchtenden Blätter im Herbst zu bewundern. Im Sommer ist die Schlucht bis 22 Uhr beleuchtet, was eine märchenhafte Atmosphäre schafft und ein beliebtes Nachterlebnis für Besucher darstellt.
Andere natürliche Sehenswürdigkeiten säumen den Weg, wie der Kihachi-Felsen (Kihachi-no-chikaraishi), ein 200 Tonnen schwerer Felsblock, der der lokalen Legende nach von einer Gottheit namens Kihachi geworfen wurde, um ihre Macht zu demonstrieren. Außerdem gibt es die 70 Meter hohe Sennin-no-Byobuiwa-Klippe, die angeblich nur von Eremiten mit göttlicher Kraft erklommen werden kann.
Verbindung zwischen Gokase und der Region Kumamoto
Der Fluss Gokase stellt eine wichtige natürliche und kulturelle Verbindung zwischen den Präfekturen Kumamoto und Miyazaki her. Obwohl der Fluss in der Präfektur Miyazaki entspringt, erstreckt sich sein Einzugsgebiet auch über einen Teil der Präfektur Kumamoto, wodurch eine ökologische und geografische Verbindung zwischen diesen beiden Regionen der Insel Kyūshū geschaffen wird.
Die Beziehung zwischen dem Gokase und Kumamoto ist besonders durch den Einfluss des Mount Aso geprägt, dem größten Vulkan Japans, der sich in der Präfektur Kumamoto befindet. Dieser Vulkan hat mit seinen aufeinanderfolgenden Ausbrüchen im Laufe der Jahrtausende durch seine basaltischen Lavaströme wesentlich dazu beigetragen, die heutige Landschaft der Gokase-Schlucht zu formen. Der 1 592 m hohe Berg Aso mit einer der größten Calderas der Welt (25 km x 18 km) ist ein wichtiges geologisches Element, das die Entstehung der Schluchten direkt beeinflusst hat.
Darüber hinaus teilen die Regionen Aso und Takachiho ein gemeinsames kulturelles und mythologisches Erbe. Beide Gebiete gelten in der japanischen Tradition als wichtige "power spots", Orte, die angeblich mit positiven Energien aufgeladen sind und von vielen Besuchern aufgesucht werden, um das Glück anzuziehen. Diese spirituelle Verbindung stärkt die Bande zwischen dem Gokase-Fluss und der Präfektur Kumamoto noch weiter.
In touristischer Hinsicht kombinieren Besucher die Erkundung der Gokase-Schlucht oft mit der Erkundung des Berges Aso und seiner Umgebung, wodurch eine natürliche Touristenroute zwischen den beiden Präfekturen entsteht. Diese Ergänzung der natürlichen Attraktionen fördert die regionale Wirtschaftsentwicklung und den Austausch zwischen Kumamoto und Miyazaki.
Wie gelangt man von Takachiho zur Gokase-Schlucht?
Die Gokase-Schlucht ist von der Innenstadt von Takachiho aus leicht zu erreichen, die als idealer Ausgangspunkt für die Erkundung dieses Naturwunders dient. Hier sind die wichtigsten Optionen, um dorthin zu gelangen:
Zu Fuß: Wenn Sie im Zentrum von Takachiho wohnen, ist die Schlucht in etwa 30 Minuten zu Fuß erreichbar. Der Weg ist gut ausgeschildert, sodass Sie auf Ihrem Weg einen Teil des Dorfes entdecken können.
Mit dem örtlichen Bus: Es gibt eine Busverbindung vom Takachiho Busbahnhof (Takachiho Bus Center) zur Schlucht, die nur 5 Minuten dauert. Diese Busse fahren nicht häufig, sind aber eine praktische Option für diejenigen, die lieber nicht zu Fuß gehen möchten.
Um Takachiho selbst zu erreichen, haben Reisende mehrere Möglichkeiten:
- Von Kumamoto: Direkte "Takachiho-go"-Busse fahren vom Bahnhof oder Busbahnhof in Kumamoto ab. Die Fahrt dauert ca. 3 Stunden und kostet vom Bahnhof aus ca. 2370 Yen (2160 Yen vom Flughafen aus). Es gibt zwei tägliche Verbindungen.
- Von Fukuoka: Der Expressbus "Gokase-go" verbindet die Bahnhöfe Hakata oder Tenjin mit Takachiho. Die Fahrt dauert etwa 3,5 Stunden und kostet 4020 Yen. Es werden vier Verbindungen pro Tag angeboten.
- Von Miyazaki: Ein Bus verbindet den Bahnhof Miyazaki mit Takachiho in 3 Stunden für 2500 Yen, wobei täglich eine Verbindung angeboten wird.
- Von Nobeoka: Busse verbinden Nobeoka mit Takachiho in 1,5 Stunden für 1790 Yen.
Für maximale Flexibilität wird ein Mietwagen empfohlen, insbesondere wenn Sie weitere Orte in der Region erkunden möchten. Die Straßen nach Takachiho bieten schöne Berglandschaften, vor allem wenn Sie von Kumamoto kommen und am Berg Aso vorbeifahren. Wenn Sie in Takachiho angekommen sind, gibt es in der Nähe der Schlucht Parkplätze, um motorisierten Besuchern den Zugang zu erleichtern.
Beachten Sie, dass einige Unterkünfte in Takachiho einen Shuttle-Service zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, einschließlich der Schluchten, anbieten, was für Reisende ohne Fahrzeug eine praktische Option sein kann.
Flora und Fauna rund um das Flussbecken von Gokase
Das Flussbecken des Gokase beherbergt ein reiches und vielfältiges Ökosystem, das zahlreichen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum bietet. Diese bemerkenswerte Biodiversität wird durch die unterschiedlichen Umgebungen, durch die der Fluss fließt, begünstigt - von Bergregionen bis hin zu Küstenebenen.
Die Vegetation rund um den Gokase ist besonders üppig und variiert je nach Höhenlage. In den Bergregionen nahe seiner Quelle findet man hauptsächlich gemäßigte Wälder, die aus immergrünen Bäumen bestehen, wie z. B. Wälder mit Laubbäumen wie Buna (japanische Buche, Fagus crenata) und Mizunara (japanische Eiche, Quercus crispula). In tieferen Lagen dominieren Nadelbäume wie Momi (Tanne, Abies firma) und Tsuga (Japanische Hemlocktanne, Tsuga sieboldii) die Landschaft.
Die Flussufer werden von Kirschbäumen gesäumt, die während der Frühjahrsblüte einen bezaubernden Anblick bieten, sowie vonAzaleen und anderen Blütenpflanzen, die zur jahreszeitlichen Schönheit der Schluchten beitragen. Im Herbst leuchten Ahorn und andere Laubbäume in roten, orangen und gelben Farbtönen und bilden einen starken Kontrast zu den schwarzen Basaltklippen.
Was die Tierwelt betrifft, so sind der Gokase-Fluss und seine Umgebung die Heimat verschiedener Wasser- und Landtiere. Im klaren Wasser des Flusses leben verschiedene Arten von Süßwasserfischen, die besonders im Juni die einheimischen Fischer anlocken. Außerdem gibt es hier Amphibien und Wasserinsekten, die zum Gleichgewicht des Flussökosystems beitragen.
Die umliegenden Wälder beherbergen eine vielfältige Vogelwelt und bieten Beobachtungsmöglichkeiten für Vogelliebhaber. Die Region ist außerdem dafür bekannt, eine große Population japanischer Hirsche (Cervus nippon) zu beherbergen, was eine besondere Wachsamkeit in Bezug auf Zecken erfordert, die hier vorkommen können.
Dieser natürliche Reichtum macht das Gokase-Becken zu einem beliebten Ort für Naturliebhaber, der je nach Jahreszeit unterschiedliche Erlebnisse bietet und zur Attraktivität der Region für Touristen beiträgt.
Kulturelle und mythologische Bedeutung der Region Gokase-Takachiho
Die Region Gokase-Takachiho nimmt in der japanischen Mythologie einen zentralen Platz ein und gilt als eine der spirituellen Wiegen des Landes. Dieses Gebiet wird gemeinhin als "Stadt, in der die Götter wohnen" (kami ga sumau machi) oder "Geburtsstadt der Mythologie" (shinwa no furusato) bezeichnet, was von seiner außergewöhnlichen kulturellen Bedeutung zeugt.
Den japanischen Legenden zufolge ist Takachiho der Ort, an dem die Götter aus dem Takama-ga-hara (dem himmlischen Reich) auf die Erde herabgestiegen sind. Die berühmteste mythologische Episode, die mit dieser Region in Verbindung gebracht wird, betrifft jedoch die Sonnengöttin Amaterasu, die zentrale Figur des Shinto-Pantheons und mythische Vorfahrin der japanischen Kaiserfamilie.
Laut dem Kojiki, einem der ältesten historischen Texte Japans, soll sich Amaterasu aus tiefer Kränkung über das chaotische Verhalten ihres Bruders Susanoo in eine Höhle in Takachiho in der Nähe der Gokase-Schlucht geflüchtet haben. Dieser Rückzug hätte die Welt in Finsternis gestürzt. Um sie herauszuholen und das Licht auf die Erde zurückzubringen, hätten sich die anderen Gottheiten in derAmano-Yasugawara-Höhle, die sich in der Nähe der Schlucht befindet, versammelt. Dort soll die Göttin Ame-no-Uzume einen aufreizenden Tanz aufgeführt haben, der das Gelächter der anderen Götter auslöste, Amaterasu neugierig machte und sie dazu brachte, aus ihrem Versteck zu kommen.
Dieser legendäre göttliche Tanz gilt als Ursprung des Kagura, einer traditionellen japanischen Kunst, die auch heute noch praktiziert wird. Der Takachiho Yokagura, ein ritueller Shinto-Tanz, wird regelmäßig am Takachiho-jinja-Schrein aufgeführt und stellt so diese mythologische Episode nach. Diese kulturelle Tradition, die als wichtiges immaterielles Kulturgut Japans bezeichnet wird, zieht viele Besucher an, die den nächtlichen Aufführungen beiwohnen.
In der Region befinden sich mehrere heilige Stätten, die mit diesen Legenden in Verbindung stehen, darunter der Amanoiwato-Schrein, der in der Nähe der angeblichen Amaterasu-Höhle errichtet wurde, und der über 1800 Jahre alte Takachiho-Schrein, der 88 weitere Schreine in der Region verwaltet. Diese Orte ziehen nicht nur Touristen, sondern auch Pilger auf der Suche nach spiritueller Verbindung an.
Diese reiche mythologische Dimension, kombiniert mit der natürlichen Schönheit der Gokase-Schlucht, macht die Region zu einem einzigartigen Knotenpunkt, an dem Natur und Kultur miteinander verschmelzen und den Besuchern ein ästhetisches und zugleich spirituelles Erlebnis bieten, das tief in der kulturellen Identität Japans verwurzelt ist.
Adresse - Ankunftszeit - Anfahrt
Addresse
Zeitplan
8:30 - 17:00 Uhr in der SaisonPreis
Ruderbootverleih : 2000 Yen (15€) / 30 Min. (max. 3 Pers.)Anfahrt
Mit dem Bus vom Bahnhof Takachiho (5 Min.) oder zu Fuß vom Stadtzentrum (30 Min.).